Berlin, den 30.04.2023. An diesem Wochenende richten wir unseren Blick auf die Themen, die Deutschland und unsere Leser besonders beschäftigt haben.
Uwe Witt setzte sich in dieser Woche kritisch mit den tatsächlichen Kosten der Windkraft auseinander. Der Streik der LKW-Fahrer in Gräfenhausen war ebenfalls ein Thema, das in dieser Woche viele Gemüter erregte. Uwe Witt empfang eine Besuchergruppe aus Schleswig-Holstein im Bundestag, fand klare Worte zur EU-Geldpolitik und blickte kritisch auf das Pflegeunterstützungs- und Entlastungsgesetz von Gesundheitsminister Lauterbach sowie die Vetternwirtschaft im grünen Wirtschaftsministerium.
Am meisten Aufmerksamkeit erreichte in dieser Woche aber der Hilfeschrei deutscher Apotheken.
Uwe Witt, Mitglied des Bundestags, kommentierte:
„Nicht nur Krankenhäuser, Pflegeinrichtungen, Ärzte und das gesamte Gesundheitspersonal leiden unter den gesundheitspolitischen Entscheidungen der letzten Jahre, sondern auch die Apotheken. In den letzten Wochen erreichten mich vermehrt Hilferufe von Apothekern, die auf ihre bedrohliche Lage aufmerksam gemacht haben und ein düsteres Szenario für die Zukunft zeichnen.
Ähnlich der Verknappung bei Kliniken, ist die Zahl der Apotheken seit der Gesundheitsreform 2004 von 21.400 auf mittlerweile unter 18.000 gesunken. Verantwortlich hierfür ist, dass der Berufsstand durch die rein auf Ökonomie ausgelegte Gesundheitspolitik, federführend durch Karl Lauterbach, immer unattraktiver wird.
Der Nachwuchs bleibt aus und gerade die Versorgung in ländlichen Regionen wird immer schlechter. Warum sollte man das Risiko einer Selbständigkeit eingehen, wenn man in der Industrie als Apotheker ungleich mehr verdienen kann?
So wurde die Vergütung für erbrachte Leistungen seit 2004 nur geringfügig angepasst und 2023 sogar gesenkt, obwohl die massiven Kostensteigerungen natürlich auch die Apotheken betreffen. Hinzukommen, wie auch in anderen medizinischen Bereichen, überbordende Bürokratievorschriften, die auch die Apotheker von ihrer eigentlichen Aufgabe, sich um die Patienten zu kümmern, immer mehr abhält.
Ein schwerwiegender Grund ist zudem die rechtliche Bevorzugung von ausländischen Versendern, die die soziale Infrastruktur der Apotheken vor Ort massiv gefährdet. Die bevorzugte Bestellung bei günstigen ausländischen Internetapotheken führt zudem auch dazu, dass Steuern aus Krankenkassenbeiträgen und Privatvermögen kontinuierlich ins Ausland abfließen. Um ein wenig zu sparen wird die Versorgung und gerade auch die Notfallversorgung vor Ort gefährdet, die aufgrund der Lieferengpässe derzeit schon problematisch genug ist.
Herr Lauterbach muss als Gesundheitsminister auch hier lernen, dass Geiz, wenn es um die medizinische Versorgung der Bürger geht, alles andere als geil ist. Die Versorgung vor Ort, in der Nähe der Patienten, muss uneingeschränkt erhalten bleiben. Die Apotheker haben eine gerechte Vergütung verdient, die es Ihnen möglich macht für sich und ihre Angestellten auskömmlich zu sorgen. Effektive Maßnahmen gegen die Lieferengpässe zu fordern, wird aber wie die anderen Forderungen auch ein Wunschtraum bleiben.
Änderungen werden sich erst bei einem neuen Gesundheitsminister ergeben, dem das Wohl der Patienten am Herzen liegt und nicht die pure Ökonomie. Man kann im Sinne von uns allen nur hoffen, dass der Tag bald kommen wird.
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