Berlin, den 14.10.2022. Der Startschuss für die Kanzleramts-„Erweiterung“ soll noch dieses Jahr fallen. Mitten in der Energiekrise wird damit ein Projekt gestartet, welches den Steuerzahler 777 Millionen Euro kosten soll. Bis 2028 sollen die Neubauten fertig gestellt sein, darunter 25.000 m² Bürofläche, eine Kita für 15 Mitarbeiterkinder für 2,8 Millionen Euro und ein Helikopterlandeplatz. Der Bund der Steuerzahler sieht das Vorhaben sehr kritisch.
Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestages, hält dieses Projekt für nicht vermittelbar:
„Während die Ziele des sozialen Wohnungsbaus nicht einmal im Ansatz erreicht werden und die Steuerzahler unter einer hohen Inflation, der Energiekrise und Wohnungsmangel zu leiden haben, wird hier eine Unsumme in ein völlig überflüssiges Bauprojekt investiert, dessen Endkosten noch nicht absehbar sind. Dieses Geld hätte die Ampel weiß Gott besser in die Unterstützung unseres Mittelstandes investiert, um ihrer Hauptaufgabe nachzukommen, dass Land am Laufen zu halten.
Der Neubau des Kanzleramts von Olaf Scholz ist dabei aber nur ein Beispiel von vielen, bei denen führende Politiker ihrer Vorbildfunktion nicht mehr gerecht werden. Finanzminister Lindner suggeriert die Wichtigkeit der Schuldenbremse und des Sparens und feiert selber eine überbordende Hochzeitsfeier auf Sylt, die teilweise auch den Steuerzahler belastet hat. Die von der Ampel befürwortete Maskenpflicht in Flugzeugen, war nur solange richtig bis Kanzler Scholz ohne Maske auf einem Flug fotografiert wurde und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kam seinen selbst aufgestellten Vorgaben im Zug nicht nach und lies sich ohne Maske ablichten.
Diese Verhaltensweisen erinnern mich unweigerlich an George Orwells`s „Animal Farm“, in der die regierenden Schweine auf dem Bauernhof sich nach anfänglichen Erfolgen selber immer mehr Sonderrechte rausgenommen haben und es letztendlich in einer Zwei-Klassen-Gesellschaft endete.
Gerade in Krisenzeiten ist es die Aufgabe der Politiker, die auch die einschneidenden Maßnahmen zu verantworten haben, mit gutem Beispiel voranzugehen. Die Gesellschaft insgesamt muss an einem Strang ziehen, ansonsten werden der Unmut und das Unverständnis bei den Bürgern verständlicherweise immer größer. Hier merkt man ganz deutlich, dass die Regierungsmitglieder keinerlei berufliche Erfahrungen im echten Leben haben und außer der Politik in ihrem Leben nichts kennengelernt haben. Daher sind sie aus meiner Sicht nicht in der Lage Sorgen und Nöte der Bevölkerung zu verstehen.“