Berlin, den 24.08.2022. Der Ravensburger Verlag hat mehrere Winnetou-Kinderbücher aufgelegt, darunter „Der junge Häuptling Winnetou“. Der Verlag hat nun aufgrund vieler negativer Rückmeldungen die Auslieferung gestoppt. Das Buch enthalte “verharmlosende Klischees” über die Behandlung der indigenen Bevölkerung und würde rassistische Stereotype wiedergegeben. Viele zeigten Unverständnis für die Entscheidung des Verlages.

Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestags, hat keinerlei Verständnis für die Rücknahme des Buches:

„Ich halte diese aufkommende Diskussion über kulturelle Aneignung für völlig absurd und überzogen. In meiner Jugend und als junger Mann habe ich alle Werke von Karl May gelesen. Hier ging es um den Kampf von Gut gegen Böse, um Freundschaft, um eine fiktive Geschichte, schlicht um ein schönes Märchen.

Wenn wir jetzt beginnen wollen auf jeden, der sich durch Kinderbücher überfordert fühlt Rücksicht zu nehmen und alles was den Hauch einer kulturellen Aneignung haben könnte verbieten, werden wir uns bald in einem Labyrinth von Nutzungsbeschränkungen wiederfinden. Die Gesellschaft wird von gegenseitigen Anschuldigungen geprägt sein.

Kulturelle Aneignung sollte ganz im Gegenteil positiv aufgefasst werden. Sie gehört zur Geschichte der Menschheit, denn Menschen haben sich stets Dinge von anderen abgeschaut, die sie für sinnvoll erachten. Es beinhaltet indessen sogar eine Art von Wertschätzung. Nun jeden Menschen als Rassisten zu stigmatisieren, der dies ohne böse Absicht tut, führt die Gesellschaft in ein gefährliches Fahrwasser.

Wir haben in der jetzigen Situation genügend Probleme zu bewältigen und sollten uns nicht unnötig neue schaffen, die jeglicher Grundlage entbehren. Lassen wir uns nicht die schönen Geschichten nehmen, die schon viele von uns glücklich gemacht haben. Gerade jetzt werden viele diese brauchen, um durch die ungewisse Zeit zu kommen.“