Berlin, den 15. Juli 2022. Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich aufgrund steigender Inzidenzen für eine vierte Corona-Impfung für Menschen unter 60 Jahren ausgesprochen. Die Europäische Kommission empfiehlt hingegen die vierte Impfung für Menschen über 60, die STIKO erst für Menschen über 70. “Wenn jemand den Sommer genießen will und kein Risiko eingehen will zu erkranken, dann würde ich in Absprache natürlich mit dem Hausarzt auch Jüngeren die Impfung empfehlen”, so Lauterbachs Aussage über eine zweite Auffrischungsimpfung.

Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestags, hat von Lauterbach nichts anderes erwartet:

„Lauterbach hat anscheinend aus der gerade vorgelegten Evaluation der Corona-Politik nichts gelernt. Er verharrt stattdessen auf seiner Lieblingsmaßnahme, die Bevölkerung in kleinen Takten zur Impfung aufzufordern. Hierbei entfernt er sich in seinen Aussagen deutlich von den Ergebnissen der Evaluation. So spricht er von „kein Risiko eingehen“ und in einer anderen Aussage betont er: “Dann hat man einfach eine ganz andere Sicherheit”. Das klingt in meinen Augen sehr nach einer Werbung für die Impfdosen, die unser Gesundheitsminister teuer eingekauft hat und nun nicht mehr an den Bürger bekommt. Hat er sich doch auf ein Geschäft mit der Pharmaindustrie eingelassen, welches sich gerade nicht rechnet. So drohten Ende Juni noch vier Millionen Corona-Imfpdosen das Ende ihrer Haltbarkeit.

Ganz im Gegenteil belegen Studien nämlich, dass die Impfung zu keiner sterilen Immunität führt. Zwischen infizierten Ungeimpften und Geimpften scheint sich weder die Viruslast noch die Anzahl der Personen, an welche die Infektion weitergegeben wird, zu unterscheiden. Hier kann also überhaupt nicht von einer ganz anderen Sicherheit gesprochen werden. Zumal er selber zugibt, dass ein an Omikron angepasster Impfstoff frühestens Ende August kommt. Die Wahrscheinlichkeit, dass der derzeitige Impfstoff hier bei Omikron seine volle Wirkung entfalten kann, ist mehr als anzuzweifeln.

Lauterbach verspricht hier eine trügerische Sicherheit. Mehr Sicherheit würde er erreichen, wenn er vermehrt zu Hygienemaßnahmen aufrufen würde.

Ich fordere das Geld, welches derzeit für überzählige Imfpdosen ausgegeben wird in Forschungsinitiativen und Datenerhebungen fließen zu lassen, damit wir belastbare Daten haben, wie das Virus am besten bekämpft werden kann. Hierzu zählt auch mehr in nicht-pharmazeutischen Maßnahmen zu investieren. Eine einheitliche Kommunikationstrategie mit der STIKO würde ebenso deutlich mehr Vertrauen schaffen.“