Berlin, den 2. Juli 2022. Sommerzeit – Urlaubszeit. Jedoch nicht überall für Menschen mit Behinderung. Gerade am Meer und Strand sind Rollstuhlfahrer oft im Übermaß benachteiligt. Ohne fremde Hilfe ist es für Rollstuhlfahrer fast unmöglich, sich an einem Sandstrand fortzubewegen, vom Badespaß ganz abgesehen. In Italien gibt es nun eine pragmatische Lösung.
Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestags, erklärt dieses einfache wie geniale Prinzip:
„In meiner Heimat, der Lübecker Bucht, gibt es bereit vielerorts das Konzept von „schwimmenden Rollstühlen“, die gut 2.000€ kosten. In Timmendorfer Strand hat die Gemeinde insgesamt mehr als 40.000€ für ein Gesamtkonzept, den barrierefreien Stand, investiert. Einen entscheidenden Nachteil für Menschen mit Behinderung haben diese schwimmenden Rollstühle doch: sie sind auf die Hilfe anderer angewiesen.
Im Süden Europas geht man pragmatischer vor. Dort gibt es gesicherte Rampen, über die ein Rollstuhlfahrer bis ins Meer fahren kann. Er braucht noch nicht einmal seinen Rollstuhl verlassen, wenn dieser nass werden darf. Hier geht es also um eine spontane Lösung, für die es keine langen Planungs- und Anmeldezeiten bedarf. Südländisches Lebensgefühl auch für Rollstuhlfahrer.
Man muss allerdings die örtlichen Gegebenheiten berücksichtigen, die für solch eine Rampenlösung erforderlich sind. An der deutsche Nordseeküste wird es durch Ebbe und Flut sowie relativ raue See schwieriger sein, geeignete Küstenabschnitte zu finden. Allerding sieht es an der Ostsee anders aus: von Flensburg bis nach Usedom gibt es reichlich Strandabschnitte, an denen man dieses einfache aber geniale Konzept für Menschen mit Behinderung ohne großen Aufwand und hohe Kosten umsetzen kann.
Ein Konzept, dass selbstbestimmtes Leben für Menschen mit Behinderung in den Vordergrund stellt und in ganz Europa Nachahmer finden sollte.“