Berlin, den 16. Juni 2022. Während der letzten Corona-Welle hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach immer wieder das Gespenst der Triage beschworen. Hintergrund dafür war die angeblich zu hohe Auslastung der Intensivstationen. Nun legt sein Ministerium einen Gesetzentwurf vor, im dem klar geregelt wird, welche Patienten vorrangig behandelt werden sollen und welche nicht. Entscheiden sollen zwei Intensivmediziner, wie die Überlebenschancen der Patienten einzustufen sind.
Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestags, zeigt sich über die Pläne des Gesundheitsministers entsetzt:
„Der Gesetzentwurf von Gesundheitsminister Lauterbach beruht ausschließlich auf seiner eigenen Theorie, dass es in Deutschland zu einer Überlastung der Intensivstationen durch eine Pandemie kommen könnte. Er möchte in so einem Fall klar regeln, welche Patienten eine vorrangige Behandlung erhalten sollen. Nur geht er von einer falschen Voraussetzung aus: es gab nie, zu keiner Zeit, in Deutschland eine nachweisliche Überlastung der Intensivstationen! Das hat er persönlich in einem Interview mit der BILD-Zeitung am 16.02.2022 zugegeben. Dass in Deutschland nun tatsächlich die Triage angewandt wird, ist und wird nicht der Fall sein, eher gewinnt man eine Millionen Euro im Lotto.
Wie es für Herrn Lauterbach inzwischen üblich ist, nutzt er nun die sogenannte Triage, um die Bevölkerung weiter zu verunsichern und schürt so Ängste, für die es keine Grundlage gibt. Die Bevölkerung wird von anderen, wirklich existenziellen Ängsten getrieben: Angst vor Krieg, Angst vor Inflation, Angst vor unbezahlbaren Energiepreisen und Angst vor Versorgungsengpässen im täglichen Leben.
Minister Lauterbach betreibt hier eine Panikmache, um vom eigentlichen Problem unseres Gesundheitswesens und unserer Krankenhäuser abzulenken. Unter Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) in der ersten Großen Koalition war es Herr Lauterbach selbst, der die Privatisierung der Krankenhäuser massiv vorangetrieben und zu verantworten hat. Hier hat er einen folgenschweren Fehler begangen, denn die Privatisierung der Krankenhäuser führte zur Kommerzialisierung des Gesundheitswesens auf dem Rücken der Patienten und Pflegekräfte.
Die Deutsche Zentrumspartei im Bundestag setzt sich für gesicherte staatliche Gesundheitsvorsorge ein. Medizinische Grundversorgung darf nicht von wirtschaftlichen Interessen der Krankenhausbetreiber abhängen. Hier sollte Herr Lauterbach sein Handeln in der Vergangenheit kritisch hinterfragen und sein Ministeramt nutzen, Fehler der Vergangenheit für die Zukunft unseres Gesundheitswesens zum Guten zu korrigieren.“