Berlin den 15. Juni 2022. Der Wirtschaftswissenschaftler und Regierungsberater Professor Axel Bösch-Supan kritisiert die anstehende Rentenerhöhung als „zukunftsfeindliche Maßnahme“, welche „auf dem Rücken der jüngeren Beitragszahler-Generation“ ergriffen werde. Nach seinen Berechnungen hätte die Rente nur um 3,9 Prozent steigen dürfen und nicht um 5,35 Prozent im Westen und um 6,12 Prozent im Osten.

Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestags, kann diese Auffassung nicht teilen:

„Herr Bösch-Supan hat natürlich Recht, dass der demografische Wandel das Rentensystem an seine Grenzen bringt. Aber es ist Sache der Politik hier eine tragfähige Lösung zu finden und dies hätte man schon längst tun müssen.

Dafür aber nun die Rentner zu bestrafen, die ihr Leben lang in die Rentenkasse eingezahlt haben und deren aktuelle Rentenerhöhung nicht mal die Inflation ausgleicht, ist der absolut falsche Weg. Die von Herrn Bösch-Supan begrüßte Wiedereinführung des Nachholfaktors wird bis 2025 sogar zu faktischen Rentenkürzungen führen.

Altersarmut ist heute bittere Realität von der ein Fünftel der Rentner bereits betroffen sind. Die derzeitige Krise wird diese Zahl wohl noch deutlich anheben.

Es ist eher zu überlegen, wie man Rentner noch weiter unterstützen kann, um die derzeitigen Lebensmittel-und Energiepreise stemmen zu können. Im Maßnahmenpaket der Regierung wurden diese ja außen vor gelassen. Die durchschnittliche Bruttorente für Frauen in den alten Bundesländern lag z.B. bei 741 Euro zum 31.12.2020. Wie soll damit eine Inflation von derzeit 7,9 Prozent bewältigt werden, samt der damit verknüpften Domino-Effekte? 5,35% Rentenerhöhung werden hier nicht die Rettung sein.

Die Deutsche Zentrumspartei im Bundestag fordert daher gezielte Maßnahmen zur Entlastung und Unterstützung der Rentner. Eimalzahlungen und die Berücksichtigung beim Klimageld halten wir hier für nicht ausreichend.“