Berlin, den 10. Juni 2022. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Impfung gegen Affenpocken für bestimmte Risikogruppen. In Deutschland sind derzeit 131 Erkrankungsfälle registriert. Die Empfehlung der STIKO ist jedoch vorläufig und muss noch ein sogenanntes Stellungnahmeverfahren mit den Bundesländern und beteiligten Fachkreisen durchlaufen. Als Impfstoff kann der seit 2013 in der EU zugelassene Impfstoff Imvanex verwendet werden, der für echte Pocken entwickelt wurde. Gesundheitsminister Karl Lauterbach begrüßte die STIKO-Empfehlung auf Twitter als „gute Nachricht“ angesichts der steigenden Fallzahlen.

Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestags, steht der Empfehlung ablehnend gegenüber:

„Bei der doch mehr als überschaubaren Fallzahl von 131 Personen, die meist einen milden Krankheitsverlauf haben, ist es erstaunlich, wie viel Aufmerksamkeit dieser Infektion geschenkt wird. Man könnte den Eindruck bekommen, dass die von Herrn Lauterbach eingekauften 240.000 Impfdosen jetzt nun mittels der Empfehlung der STIKO unbedingt unters Volk gebracht werden müssen. Auch hier ist ähnlich wie bei Covid-19 die Frage, ob der Impfstoff überhaupt wirksam ist. Da die Pocken schon lange ausgerottet sind und Affenpocken bisher in Europa noch nicht aufgetreten sind, liegen zur Wirksamkeit keine genauen Zahlen vor.

Für die Covid-19 Variante Omikron, die schon seit mehreren Monaten im Umlauf ist, für die Lauterbach einen angepassten Impfstoff aber erst im September erwartet, stellt sich ebenso die Frage, wie hilfreich die aktuell durchgeführten Impfungen sind.

Die Deutsche Zentrumspartei kann ihre Forderung nur wiederholen, dass unser Gesundheitsminister seine Prioritäten deutlich in Richtung der Krankheiten verschieben sollte, die tatsächlich gefährlich für die Bevölkerung sind, wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder psychische Krankheiten infolge der aktuellen Krisen. Sich in Nebenschauplätzen zu verlieren, hilft keinem weiter.“