Berlin, den 2. Juni 2022. Die deutschen Einzelhändler haben im April ungewöhnlich hohe Umsatzeinbußen aufgrund der Inflation zu verzeichnen. Am stärksten ist der Lebensmitteleinzelhandel betroffen: hier brach der Umsatz um 7,7 Prozent ein. Der Handel mit Nicht-Lebensmitteln schrumpfte hingegen real um 4,4 Prozent. Laut Statistikern handelte es sich dabei um den größten Umsatzeinbruch gegenüber dem Vormonat seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994.

Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestags, ist über diese Zahlen nicht erstaunt:

„Wer bereits vorher den Cent zwei Mal umdrehen musste, ist durch die Folgen der Inflation und der hohen Energiepreise inzwischen schon so weit unter Druck, dass er nicht mehr wie gewohnt einkaufen kann. Das fehlende Angebot aufgrund von Lieferschwierigkeiten wegen geschlossener Häfen in China ist da nur ein Randproblem.

Der unteren Einkommensklasse geht die derzeitige Krise mittlerweile an die Substanz. Wir sind in unserem angeblich so reichen Land inzwischen an den Punkt gekommen, an dem Menschen auch wieder hungern müssen. Ob es die von Altersarmut betroffenen Rentner sind, die Familie, die von der Grundsicherung lebt oder die alleinerziehende Mutter, die in einem prekären Arbeitsverhältnis ihre Brötchen verdient, alle müssen mit ihren knapp kalkulierten Einkommen die Preissteigerungen allerorts bewältigen. Das endet automatisch in Verzicht auch auf eigentlich grundlegende Lebensmittel.

Wie die Regierung dem Trend steigender Lebensmittelpreise entgegentreten will, der gerade erst richtig Fahrt aufnimmt, ist mit Spannung zu beobachten.

Der bisherige Flickenteppich aus Einmalzahlungen und Klimageld, kann jedenfalls die entstanden Mehrkosten für die Bürger nicht im Ansatz ausgleichen.

Der Verpflichtung Ludwig Erhards und unserer sozialen Verantwortung folgend, ist es an uns den Sozialstaat zu erhalten, in dem alle in Würde leben können. Daher müssen hier andere und viel größere Maßnahmen getroffen werden. Ohne erhebliche Steuersenkungen wird es jedenfalls nicht gehen.“