Berlin, den 2. Juni 2022. Nachdem Gesundheitsminister Karl Lauterbach 240.000 Dosen Impfstoff gegen Affenpocken bestellt hat, sind jetzt Impfkonzepte für Menschen im Umfeld von Infizierten in Planung. Zudem hat er gemeinsam mit dem RKI eine neue Empfehlung hierzu ausgearbeitet. Es wird für den Infizierten und seine Kontaktpersonen eine Quarantänezeit von mindestens 21 Tagen empfohlen. RKI-Chef Wieler pocht auf eine enge Kontaktnachverfolgung.

Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestags, ist erstaunt über die Prioritäten des Gesundheitsministers:

„Die Zahl der bestätigten und bereits an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten Fälle von Affenpocken beträgt Stand gestern 33 Fälle. Die Frage, die sich mir stellt, ist, warum unser Gesundheitsminister sich scheinbar auf jede noch so unbedeutende Infektion einschießt und hierzu unverzüglich Konzepte erarbeitet? Die Statistik zeigt, dass die Haupttodesursachen in Deutschland anderweitig verortet sind. Wo bleibt sein Aktionsplan gegen Krebs oder Herz-Kreislauf Erkrankungen? Da Herr Lauterbach sich ja besonders auf das Thema Corona eingeschossen hat, sollte er nicht vergessen, die psychischen Erkrankungen in Folge der Corona-Krise zu thematisieren. Dieses Feld wird sich noch durch die Erkrankungen aufgrund des erhöhten finanziellen Drucks infolge der Inflation deutlich erweitern. Depressionen, Angstzustände und Panikattacken sind heute für viele Normalität, da sie unter Existenzängsten leiden. Hier sollte aber nicht nur Herr Lauterbach aktiv werden, sondern die ganze Regierung, um den Leidensdruck zu mindern.

Ich erwarte von unserer Regierung, und hier insbesondere von unserem Gesundheitsminister, dass er sich auf die relevanten Dinge konzentriert. Als erstes könnte er die dramatischen Versorgungsengpässen an Kinderkliniken angehen. Hier sind deutlich mehr Menschenleben in Gefahr als durch Affenpocken.“