Berlin, den 1. Juni 2022. Deutschlands größter Wohnungskonzern Vonovia hält angesichts der hohen Inflationsraten deutlichere Mieterhöhungen für unausweichlich. Die durchschnittliche Miete bei Vonovia erhöhte sich bereits in den ersten drei Monaten dieses Jahres um 3,1 Prozent und damit im Schnitt auf 7,40 Euro pro Quadratmeter. Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch warnte zusätzlich vor weiter steigenden Nebenkosten, diese könnten bis zu zwei Monatsmieten im Jahr zusätzlich kosten.

Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestags, sieht dies mit Besorgnis:

„Der Domino-Effekt setzt sich langsam in Gang. Neben teuren Lebensmitteln und hohen Energiekosten müssen die Bürger nun auch mit drastisch steigenden Mieten rechnen. Durchschnittlich gibt der Deutsche jetzt schon 30 Prozent seines Einkommens fürs Wohnen aus. Laut der Statistikbehörde Eurostat lebt hierzulande nur rund jeder Zweite in den eigenen vier Wänden. Alleine bei Vonovia sind über eine Million Mieter betroffen und diese sind zumeist in prekären Arbeitsverhältnissen beschäftigt oder beziehen eine Grundsicherung vom Staat. Menschen, die jetzt schon kaum noch über die Runden kommen, werden so immer weiter unter finanziellen Druck gesetzt.

Die Ampel sollte langsam realisieren, dass es hier mit Einmalzahlungen und Klimageld nicht mehr getan ist. Hier bedarf es weitaus größerer Schritte, um die Grundversorgung weiter zu gewährleisten. Der Sozialstaat muss hier zeigen, dass er auch in der Krise bereit ist die Würde von Menschen in sozial schlechten Verhältnissen zu bewahren.

Der Staat, der jetzt durch Energiesteuern und Co2 Abgaben etc. deutlich mehr einnimmt, muss entweder auf diese Abgaben verzichten oder das Geld gezielt den Bürgern zukommen lassen, die es brauchen. Dies darf aber nicht in Form von Almosen geschehen.“