Berlin, den 31. Mai 2022. Das 9 Euro Monatsticket ist Teil des Maßnahmenpakets der Bundesregierung zur Entlastung der Bürger. Fahrgäste können jeweils für 9 Euro im Juni, Juli und August mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) durch ganz Deutschland fahren. VDV-Präsident Ingo Wortmann rechnet jedoch mit Preissteigerungen im Nahverkehr nach dieser Aktion. Grund hierfür sind die fehlenden Ausgleichszahlungen des Bundes z.B. für die höheren Spritpreise.
Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestags, hat bezüglich des Tickets große Bedenken:
„Auch diese Maßnahme zeigt wieder par exellence, dass die Ampel nicht in der Lage ist, fundierte Lösungen und Hilfen in der Krise anzubieten.
Sie möchte die Bürger entlasten, in dem sie den Nahverkehr vergünstigt und erreicht damit langfristig genau das Gegenteil. Selbst die Nutzer des ÖPNV, die aufgrund der Sommermonate wenig von dem Angebot profitieren, müssen ab einer der nächsten Preisrunden draufzahlen und das dauerhaft.
Hinzu kommt, dass der Aspekt auch nicht realisierbar ist, die Bürger mit diesem Angebot auf den Geschmack zu bringen, umweltfreundlich auf den ÖPNV umzusteigen. Denn selbst der VDV-Präsident Wortmann räumt ein, dass das Angebot nicht stimmt. Der Kunde achtet erst auf das Angebot und dann auf den Preis.
Der Bund hat es nicht nur versäumt, mit Ausgleichszahlungen den ÖPNV so zu subventionieren, damit der Preis im Nahverkehr zumindest stabil bleibt. Bund und Länder haben es auf allen Ebenen ebenso versäumt, den öffentlichen Personennahverkehr so attraktiv zu gestalten, um ihn als echte Alternative zum Auto salonfähig zu machen.
Ein weiteres Problem wird sein, dass erwartet wird, dass die Bahnen im Sommer so maßlos überfüllt sein werden, sodass es zu Eskalationen kommen könnte. Die Bundespolizei wurde bereits instruiert, überfüllte Züge zu räumen. Dies wird ebenfalls kein Argument für die Kunden sein, auf den Nahverkehr umzusteigen.
Alles in allem also ein Konzept, welches zum Scheitern verurteilt ist und alles tut, aber nicht den Bürger entlastet. Die Ampel verfestigt lieber weiter ihre Schaufensterpolitik.“