Berlin, den 10. Mai 2022. Alice Schwarzer, die sich mit einem offenen Brief an Scholz gegen die Lieferung von schweren Waffen an die Ukraine ausgesprochen hat, kritisiert nun das Verhalten des ukrainischen Präsidenten Selenskyj. Schwarzer wirft ihm vor, dauerhaft zu provozieren. Dies bedeute aber nicht, dass man nicht mit dem Land fühle oder die Opfer ignoriere. In den Medien ist nun Alice Schwarzer aufgrund dieser Einstellung in die Kritik geraten.

Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestags, ist über die Kritik an Alice Schwarzer wenig erstaunt:

„Die völlig einseitige Betrachtungsweise der Medien und der Regierung, in dem es nur den bösen Putin und die gute Ukraine gibt, ist in meinen Augen völlig verfehlt. Hier bedarf es einer deutlich differenzierten Betrachtungsweise, die Kritik an beiden Parteien beinhalten und aushalten muss.

Alice Schwarzer nun eine schwer zu ertragende Äußerung vorzuwerfen, weil sie es wagt, Selenkyj zu kritisieren, zeigt nur zu gut, wie abweichende Meinungen derzeit behandelt werden.

Ihre Aussage verstößt gegen das Einheitsschema Gut und Böse. Die Guten, wie Selenskyj, machen in der öffentlichen Meinung nun einmal alles richtig und sind nicht zu kritisieren.

Wie gefährlich diese einseitige Meinungsmache ist und wie wenig zielführend sie in Richtung Frieden ist, sollte uns allen klar sein.

Warum sollte ein „unfehlbarer ukrainischer Präsident“ irgendwelchen Forderungen Putins nachgeben oder sich ernsthaft an den Verhandlungstisch setzen, wenn der Westen ihm unkritisch in allen Belangen folgt und seinen Forderungen nachgibt. Wie soll es so zu einem Friedensvertrag kommen?

Das wichtigste sollte sein schnellst möglichst einen Frieden zu erreichen und dafür ist es egal wer Recht und wer Unrecht hat.

Deswegen rufe ich im Namen aller echten Demokraten und im Namen der Zentrumspartei erneut dazu auf, schnellstmöglich an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Denn alleine ein Toter rechtfertigt hunderte von Stunden am Verhandlungstisch.“