Berlin, den 5. Mai 2022. Laut einer Prognose des Datendienstleisters IHS Markt sollen die deutschen Autohersteller in diesem Jahr rund 700.000 Autos weniger als geplant produzieren. Als Grund werden brüchige Lieferketten angegeben, die aufgrund der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs entstanden seien.

Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestags, ist besorgt um die Arbeitsplätze in der Automobilindustrie:

„Leider werden Fehler immer erst bemerkt, wenn es zu spät ist. Man hätte sich viel früher um Produktionsstätten und Zulieferer in Europa kümmern müssen, die eine krisenfeste Lieferung ermöglichen.

Diese immense Drosselung der Autoproduktion wird nicht nur gewaltige Gewinneinbrüche für die Autohersteller zur Folge haben, sondern auch die Sicherheit tausender Arbeitsstellen in diesem Sektor gefährden. Die Fixkosten der Unternehmen müssen nun gedrosselt werden und das bedeutet in erster Linie die Kürzung von Arbeitsstellen.

Viele Arbeitsplätze wurden schon durch die mangelnde Attraktivität des Wirtschaftsstandortes in Deutschland fahrlässig verspielt, aufgrund dessen viele Produktionsstätten nach China und in andere Billiglohnländer ausgelagert wurden. Deutschland belegt alleine im EU-Ranking bei den Arbeitskosten Rang 7 und dies liegt an den deutlich zu hohen Lohnnebenkosten, die sich die meisten Unternehmer nicht leisten können oder wollen.

Europa darf sich in keine Abhängigkeiten mehr begeben und muss lernen den Wirtschaftsstandort Europa attraktiver zu gestalten, so dass eine Abwanderung in Billiglohnländer nicht mehr lohnt und der europäische Arbeitsmarkt gestärkt wird.

Die Regierung muss jetzt handeln und darf bei den Sanktionen gegen Russland die Folgen für die eigene Wirtschaft nicht aus den Augen verlieren.“