Berlin, den 5. Mai 2022. Im nördlichen Nachbarkreis des TESLA-Standortes Grünheide, im Märkisch-Oderland, hat der Stadtrat Bad Freienwalde mit den Stimmen der Grünen dem Bau eines Solarparks zugestimmt. Hierfür sollen 370 Hektar Mischwald gerodet werden. Diese Fläche übertrifft die Größe der TESLA-Gigafactory bei Weitem.
Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestags, sieht hier ein Paradoxon zwischen Umweltschutz und „grüner Energie“:
„Der Ausbau erneuerbarer Energien treibt inzwischen immer absurdere Stilblüten. Erst wurden in Brandenburg gut 300 Hektar intakten Waldes für eine Fabrik, die Elektroautos produziert, abgeholzt. Jetzt folgt ein neuer Schildbürgerstreich.
Das niedersächsische Agrarkonsortium Lindhorst hat im Berliner Umland riesige Waldflächen aufgekauft, um dort einen Solarpark zu errichten. Dieser Solarpark soll Strom für ein Industriegebiet liefern, in dem ein Großrechenzentrum angesiedelt werden soll. Diesem Projekt hat nun der Stadtrat zugestimmt.
Hier zeigt sich ganz deutlich, dass das Thema Energiewende in Deutschland zu einer ideologischen Verblendung geführt hat. Auf der einen Seite soll Deutschland politisch gewollt aus der Energiegewinnung durch fossile Brennstoffe aussteigen, um den CO2-Ausstoß zu verringern, und auf der anderen Seite sind dieselben politischen Verantwortlichen bereit, den größten CO2-Speicher, den wir in Deutschland haben, unseren Wald, ihren ideologischen Zielen rigoros zu opfern. Dass es sich um diesen Wald in Brandenburg um einen schützenswerten Lebensraum für Tiere und seltene Pflanzen handelt, spielt offenbar keine Rolle; ähnlich wie bei TESLA, wo Naturschutzverbände um den Erhalt des Lebensraumes Wald vergeblich gekämpft haben.
In Anbetracht der Tatsache, dass die Bundesregierung uns durch ihre Sanktionspolitik gegen Russland in Versorgungsengpässe bei der Energieversorgung führt, ist zu erwarten, dass die Behörden, die dieses Projekt noch genehmigen müssen, beide Augen zudrücken und Umweltschutzaspekte außer Acht lassen werden, um dem Zeitgeist gerecht zu werden.
Am Rande sei erwähnt, dass die Ratsmitglieder der ehemaligen Umweltschutz-Partei DIE GRÜNEN, die für dieses Projekt gestimmt haben, zu keiner Stellungnahme bereit sind. Ein Schelm, wer da Böses denkt… Für mich zeigen diese Pläne, wie weit sich praktizierter Umweltschutz und Klimaschutz voneinander entfernt haben. Hier werden die heimische Fauna und Flora zerstört und fallen einem vermeintlich höheren Ziel zum Opfer.
Wir brauchen wieder Augenmaß und gesunden Menschenverstand, wenn es um unsere Umwelt und Natur geht, um solch paradoxe Praktiken zu verhindern.“