Berlin, den 2. Mai 2022. Die Technologiekonzerne und ihre Aktionäre bekommen zu spüren, dass der Corona-Digitalisierungsschub vorbei ist. Gravierender als die Überbewertung der Tech-Aktien sind für die Börse jedoch die stark anziehende Inflation und die daraus folgenden Leitzinserhöhungen. Selbst die EZB hat signalisiert die Zinsen bald zu erhöhen. Der Kreml bestätigt hingegen sein Vorhaben den Rubel mit Gold und Rohstoffen zu decken.

Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestags, ist nicht erstaunt über den Schritt Russlands:

„Während der Westen in einer Preis-Lohn-Spirale zu enden droht und zu erwarten ist, dass einige Börsen-Blasen platzen, stabilisiert Russland den Rubel. Die westliche Wirtschaft hat in den vergangenen Jahrzehnten zu oft in Unternehmen investiert, die zwar Gewinne erwarten ließen, aber keinen nominellen Gegenwert bieten konnten. Durch die Koppelung an Gold und andere Güter geht Russland den entgegengesetzten Weg, da so das Zahlungsmittel einen inneren Wert und Preisstabilität erhält. Nach den Vorstellungen des Kremls soll ein Währungs-und Finanzsystem mit zwei Kreisläufen geschaffen werden. Alles natürlich unabhängig vom Dollar.

Während die EU durch die diversen Embargos russischer Energien immer mehr in die Inflation rast, schafft Putin eine stabile und unabhängige Währung.

All das, was der Europäischen Union mit dem Euro nicht gelungen ist, da sie zu viele verschiedene Wirtschaftssysteme mit unterschiedlicher Liquidität und unterschiedlichen Wertvorstellungen vereinen musste, kann Putin nun völlig unabhängig verwirklichen.

Die westlichen Sanktionen, die Putin schwächen sollten, scheinen ihn nun eher zu stärken und unsere westlichen Wirtschaften zu schädigen.

Diesen Gedankengang habe ich schon mehrfach bei den angedachten Öl-und Gasembargos zu bedenken gegeben. Diese Sanktionen schaden uns, aber nicht Putin, der sein Öl und Gas problemlos anderweitig verkaufen kann. Zudem muss das russische Gas bis 2030 auch ohne Abnahme bezahlt werden.

Hier sieht mehr als deutlich den unnötigen Aktionismus der EU, die leider nicht über den Tellerrand hinaus denkt und unsere Wirtschaft immer weiter beschädigt, während Russland sich in Ruhe zurücklehnt und mit Bedacht agiert.“