Berlin, den 14. April 2022. In mehreren Kreisverbänden der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und in der Johanna-Kirchner-Stiftung der AWO wurden u.a. durch die Vergabe von Minijobs die Gehälter von Beschäftigten steuerfrei aufgebessert. So stehen alleine im Kreisverband Frankfurt der AWO 40 geringfügige Beschäftigungsverhältnisse unter Verdacht nur Scheinbeschäftigungen zu sein. Im Kreisverband Wiesbaden und im Förderverein Robert-Krekel-Haus geht es sogar um 80 Fälle.

Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestags, ist nicht verwundert über diese Geschäftspraktiken:

„Es ist schon erschreckend zu sehen, dass eine sozial geprägte Institution einen derartigen Filz entwickelt, in dem Lokalpolitiker der ihr nahestehenden SPD und ihre Familien mit Minijobs ohne Gegenleistung versorgt werden. Gerade bei den Sozialverbänden sollte doch jeder Euro tatsächlich arbeitenden Mitarbeitern zugutekommen, da die tariflichen Löhne im sozialen Bereich bereits am unteren Ende angesiedelt sind. Es kann nicht im Sinne der Steuerzahler sein, dass Lokalpolitiker in dieser Art versorgt werden und später über die zu vergebenden Verträge an die Sozialverbände im Rat abstimmen. In meinen Augen ist es nicht optimal, dass die Sozialverbände schon durch ihren Mitarbeiterstab politisch stark geprägt sind. Eine politische Unabhängigkeit wäre auch hier erstrebenswert.Ich fordere daher eine zügige Aufarbeitung der Vorkommnisse und eine konsequente Trennung der politischen Interessen von wirtschaftlichen Interessen der Sozialverbände.“