Berlin, den 11. April 2022. Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal im letzten Jahr wurde eine schnelle und unbürokratische Hilfe versprochen, doch bis heute fließt kaum Geld. Unternehmer brauchen für den Antrag auf Förderung mehrere Gutachter. Bei Privathaushalten waren zunächst drei Kostenvoranschläge pro Gewerk, trotz einer bekannten Knappheit bei Handwerkern, nötig. Bisher wurden daher nur 454 Millionen Euro Hilfsgelder abgerufen, bei einem Schaden, der sich auf das zehnfache beläuft.

Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestags, zeigt sein Unverständnis:

„Wären die tausenden ehrenamtlichen Helfer nicht gewesen und der unermüdliche Einsatz der Betroffenen, wäre bisher im Katastrophengebiet kaum etwas wiederaufgebaut. Die zuständigen Umweltministerinnen Anne Spiegel (RLP) und Ursula Heinen-Esser (NRW) weilten im Urlaub und die im Bundestagswahlkampf großzügig versprochen schnelle und unbürokratische Hilfe blieb aus.

Stattdessen herrscht wieder der bekannte Bürokratiekrieg und vielerorts ist daher die Geschäftsaufgabe die logischere Konsequenz als ein Antrag auf Soforthilfe gewesen. Viele Menschen nahmen sich aus Verzweiflung das Leben.

Umso unverständlicher der gestrige Auftritt der jetzigen Bundesfamilienministerin und damaligen Umweltministerin in Rheinland-Pfalz, Anne Spiegel, die mit ihrem privaten Schicksal versucht, auf die Tränendrüse zu drücken. Die Ministerin ist offensichtlich mit allem völlig überfordert, und dass obwohl sie in vielen Dingen im Vergleich zum Normalbürger mehr als privilegiert ist. Ihr eben verkündeter Rücktritt war nicht nur konsequent, sondern auch längst überfällig.

Aus den Fehlern der Corona-Pandemie, bei der die Hilfsgelder auch zu spät oder oft gar nicht ausgezahlt wurden, wurde leider nichts gelernt.
Für zukünftige Katastrophen-Fälle muss hier dringend ein Handlungsplan entwickelt werden, der wirklich unbürokratische und schnelle Hilfe garantiert. Für die Betroffenen der Flutkatastrophe vor einem Jahr muss genau überprüft werden, wie auf Bürokratiehürden verzichten werden kann und mit welchen Sofortmaßnahmen man den Menschen vor Ort unkompliziert helfen kann. Wie unkomplizierte und bürokratielose Soforthilfe funktionieren kann, beweist die Ampel-Koalition in der aktuellen humanitären Notlage.“