Berlin, den 8. April 2022. Während der Westen Putins Russland mit immer neuen Sanktionen belegt, um den Kreml in der Ukraine-Krise zum Einlenken zu bewegen, hat sich Russland längst darauf eingestellt, das wegbrechende Europa-Geschäft durch Erschließung neuer Märkte zu kompensieren. Das beste Beispiel ist ein Megadeal mit Indien über Erdöl aus dem Ural.
Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestags, wundert sich nicht:
„Putin erteilt der westlichen Koalition gerade eine Lehrstunde, wie Marktwirtschaft funktioniert. Indien, das sich nicht an den Sanktionen gegen Russland beteiligt, bezieht seit Kriegsbeginn in der Ukraine 14 Millionen Fässer russischen Erdöls für nur 70% des Marktwertes. Ebenso hat Indien sich bereitwillig auf die russischen Konditionen zur Bezahlung in Rubel eingelassen. Abgewickelt wird das Geschäft über die russische Gasprom-Bank, die nicht den internationalen Sanktionen unterliegt. Und damit hat Putin sein Ziel erreicht, den Rubel als alternative Handelswährung auf dem Rohstoffmarkt zu etablieren und umgeht somit die Sanktionen des Westens, um seine Kriegskasse zu füllen.
Indien, ein Land, das großzügig von Deutschland mit Entwicklungshilfe in Höhe von über einer halben Milliarden Euro und Darlehen in Höhe von 1,6 Milliarden Euro für „finanzielle Zusammenarbeit“ unterstützt wird, sagt ganz klar, „nationale Interessen haben hier Vorrang“ und unterwandert damit die Wirksamkeit der Maßnahmen, um den abscheulichen Krieg in der Ukraine zu beenden.
Den Preis für die nötigen Sanktionen gegen Putin als Aggressor im Ukraine-Konflikt zahlen damit die Bürger in Europa und dem Rest der westlichen Allianz durch explodierende Energiepreise und drohende Versorgungsengpässe.
Der Westen und ganz speziell Deutschland haben sich über Jahre durch die Lieferung von Erdöl. Erdgas und auch Steinkohle von Russland abhängig gemacht und steht nun vor einem Scherbenhaufen fehlgeleiteter Energiepolitik.
Ich fordere daher weiter eine zeitnah zu schaffende Energieautonomie innerhalb Europas, um Deutschland mit bezahlbarer Energie zu versorgen.“