Berlin, den 26.08.2022. Nach dem Skandal um Ex-RBB Intendantin Patricia Schlesinger gibt es nun schwere Vorwürfe gegen den NDR. Mitarbeiter des NDR beklagen einen „politischen Filter“, die „Berichterstattung werde teilweise verhindert und kritische Informationen heruntergespielt“. Der NDR weist diese Vorwürfe zurück. „Die Berichterstattung ist unvoreingenommen und unabhängig“. Die Mitarbeiter des NDR wurden nun zu einem „zwanglosen Austausch“ von der Direktion des Kieler Rundfunkhauses eingeladen.

Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestags, ist über den erneuten Skandal wenig überrascht:

„Dies ist kaum verwunderlich, da man sich an die vom Bundesverfassungsgericht geforderte Staatsferne des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nicht hält. So ist für die Besetzung der Rundfunkräte doch immer noch das Parteibuch entscheidend. Da ist es dann auch die logische Konsequenz, wenn Führungskräfte der Rundfunkanstalten wie „Pressesprecher der Ministerien“ agieren und unabhängiger Journalismus untergraben wird.

Wenn die öffentlich-rechtlichen Anstalten eine Zukunft haben wollen, muss hier ein völlig anderer Modus Vivendi bei der Besetzung der Rundfunkräte gefunden und generell eine objektive Berichterstattung gewährleistet werden. Diese Zustände sind jedenfalls nicht tragbar, da die Sender immer noch vom deutschen Steuerzahler unterhalten werden. Dieser hat einen Anspruch auf eine objektive Berichterstattung.

Die Vorwürfe der NDR-Mitarbeiter müssen ernst genommen und schnellstmöglichst aufgearbeitet werden. Bei den öffentlich-rechtlichen Sendern scheint viel Aufklärungsarbeit anzuliegen, die nun angepackt werden muss.“