Berlin, den 13. Januar 2022. Beim größten privaten Krankenhaus in Mecklenburg-Vorpommern, den Helios-Kliniken in Schwerin, sind die Behandlungsmöglichkeiten für Krebspatienten massiv eingeschränkt. Der Fachbereich Hämatologie und Onkologie wird derzeit nicht betrieben. Die Behandlung erfolgt in anderen Krankenhäusern. Grund ist die Kündigung mehrerer Ärzte aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen und Dauerüberlastung.

Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestages, kommentiert dies wie folgt:

„Dies wird leider nicht der einzige Fall in Deutschland sein. Das Bündnis Klinikrettung gibt an, dass es 1991 noch knapp 2.500 Kliniken in Deutschland gab und es inzwischen nur noch unter 2.000 sind. Demzufolge sank die Zahl der Betten von 660.000 auf unter 500.000.

Meist werden erst einzelne Abteilungen geschlossen, dann die ganze Klinik. Wohin dies führt haben wir deutlich in der Corona-Pandemie zu spüren bekommen.

Der Krankenhausstrukturfonds der Bundesregierung forciert dies leider weiterhin. Mit Veröffentlichung des neuen Berichts zum Strukturfonds Ende November ist klar geworden, dass die Schließung von Krankenhäusern politisch nach wie vor beabsichtigt ist.

Das System der Fallpauschalen muss dringend überarbeitet werden, da meist die Betriebskosten der Häuser eben nicht dadurch abgedeckt werden können.

Würden die Krankenhäuser zur Selbstkostendeckung zurückkehren, wären die meisten Klinikschließungen nicht mehr erforderlich.

Die Wichtigkeit der Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Bezahlung des Pflegepersonals bedürfen nach den jüngsten Erfahrungen wohl keiner besonderen Erwähnung.

Bleibt zu hoffen, dass die Ampel die Ernsthaftigkeit der Situation rechtzeitig erkennt.“