Berlin, den 24.10.2022. Laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte im September 2022 im Vergleich zu September 2021 um 45,8% gestiegen. Verantwortlich für diesen immensen Anstieg sind die enormen Energiepreise, die einen hohen Wägungsanteil am Gesamtindex haben. Die Energiepreise waren im September 2022 im Durchschnitt 132,2% höher als im Vorjahresmonat. Die Preissteigerungen für Erdgas lagen in der Verteilung bei einem Plus von 192,4% und für elektrischen Strom bei einem Plus von 158,3%. Mineralölerzeugnisse waren immerhin noch 42,9% teurer im Vergleich zu September 2021.
Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestags, findet diese Zahlen erschreckend:
„Wenn man diese Zahlen auf sich wirken lässt, ist es mir unbegreiflich, dass die Ampel die Gaspreisbremse erst ab März 2023 plant. Wie sollen bereits schon stark angeschlagene Unternehmen den Winter überleben? Schon jetzt jagt eine Insolvenz die nächste, da die bisherigen Maßnahmen der Regierung kaum Wirkung entfalten konnten. Kommen jetzt noch die harten Wintermonate ohne große Entlastungen hinzu, haben wir bis zum März das Ziel erreicht unseren Energiekonsum drastisch zu minimieren, da dies die wenigsten Unternehmen überleben werden. Andere Unternehmen werden sich eine neue Heimat suchen, denn es gibt ausreichend Länder, die die Energieversorgung besser im Griff haben als Deutschland.
Die Betriebe haben zudem keinerlei Planungssicherheit bezüglich der Energiepreise und stehen drastisch gestiegenen Rohstoffpreisen machtlos gegenüber. Hier muss die Regierung sofort eingreifen und nicht erst, wenn es zu spät ist. Das 200 Milliarden Euro Abwehrpaket ist in der vorliegenden Form keine spürbare Hilfe für den Mittelstand. Das muss man so deutlich sagen.
Wenn Lindner von einem „Energiekrieg“ spricht, in dem wir uns befinden, stelle ich mir die Frage, warum man sich nicht früher darauf vorbereitet hat. So waren seit dem Beginn des Ukraine-Krieges die Vorzeichen deutlich, dass die Gaslieferungen aus Russland in Frage zu stellen sind.
Jetzt kurz vor knapp, wird erst über entsprechender Maßnahmen für den Winter diskutiert, die man jetzt aber natürlich nicht mehr zeitnah umsetzen kann. Das finde ich grob fahrlässig und wird uns so ganz nebenbei unseren Wirtschaftsstandort mit hunderttausenden Arbeitsplätzen kosten.
Auch von der Strompreisdeckelung aus Brüssel hat man in letzter Zeit nichts mehr gehört. Hier mahlen die Mühlen langsam und kosten vielen Bürgern und Unternehmern die Existenz.
In einem Krieg sind kluge und strategische Entscheidungen erfolgsversprechend und kein blinder Aktionismus der Ampel. Ich fürchte mit dieser Regierung werden wir den Krieg verlieren.
Wir waren auch schon viel zu lange wirtschaftlich erfolgreich. Gott sei Dank, dass diese kompetente Regierung damit ein Ende macht.“