Berlin, den 29.09.2022. Aufgrund der hohen Inflation erhöht die Deutsche Bundesbahn zum Fahrplanwechsel im Dezember die Preise im Fernverkehr um durchschnittlich 4,9 Prozent. Die Preise für ein Flex-Ticket werden sich dann im Schnitt sogar um 6,9 Prozent erhöhen. Die Preise für die BahnCards 25, 50 und 100 sowie für die Streckenzeitkarten werden ebenfalls um durchschnittlich 4,9 Prozent erhöht. Für den Regionalverkehr außerhalb von Verkehrsverbünden und Ländertarifen ist schon eine Fahrpreiserhöhung von durchschnittlich vier Prozent angekündigt. Die Deutsche Bahn ist als einer der größten Stromverbraucher in Deutschland auch stark von den steigenden Energiekosten betroffen.

Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestags, hat nichts anderes erwartet:

„Die Preiserhöhung der Bahn zum Dezember jeden Jahres ist ja nichts Neues mehr. Natürlich fällt diese aufgrund der gestiegenen Energiepreise dieses Jahr noch einmal höher aus. Dies wurde ja bereits schon mit den 9 Euro Ticket angekündigt, welches größere finanzielle Löcher bei der DB hat entstehen lassen, die jetzt sicher auch noch eine Rolle spielen.
Das viel größere Problem der DB ist aber, dass der Preiserhöhung viele Baustellen, Personalmangel und massive Verspätungen gegenüberstehen und damit das Bahnfahren wenig attraktiv gestalten.

Natürlich müssen Generalsanierungen der Strecken eingeplant werden, jedoch zeigt sich der Umgang hiermit höchst nachteilig für den Kunden. Oft kommt zu der geplanten Umleitung und der damit einhergehenden Verspätung noch weitere Verzögerungen aufgrund von Personalmangel oder anderer Umstände hinzu, so dass man derzeit leider nicht mehr verlässlich seine Ankunft planen kann.

Wenn aus ökologischen Gründen das Bahn fahren das Auto größtenteils ersetzen soll, müssen hier andere Anreize gesetzt werden. Eine kräftige Preiserhöhung ist hier bei den zu erwartenden Unannehmlichkeiten jedenfalls ein weiterer Grund eben nicht die Bahn zu nehmen.

Das viel beworbene 9 Euro Ticket hat zwar den Anreiz zum Bahn fahren geschaffen, aber seine personellen und finanziellen Nachwehen badet jetzt der normale Bahnkunde aus.

Hier muss ein Zwischenweg gefunden werden, so dass die Bahn trotz jahrelanger Baustellen noch attraktiv bleibt. Etwas spitz formuliert, sollte die Bahn doch am besten, die zu erwartenden Entschädigungen aufgrund von Verspätungen direkt vom Ticketpreis abziehen. Dies würde auch einiges an Verwaltungsaufwand einsparen.“