Berlin, den 08.09.2022. Die enormen Preissteigerungen für Rohstoffe, Strom, Erdgas und Heizöl versetzen gerade das energieintensive Bäckerhandwerk in eine dramatische Lage. Für die Aussagen von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zu möglichen Produktionseinstellungen in der Branche hat der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks kein Verständnis. Hier ginge es schließlich um die Existenz von 200.000 Fachgeschäften und deren Mitarbeitern und zudem um die Grundversorgung gerade im ländlichen Raum.
Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestags, zweifelt an dem richtigen Umgang mit dem Bäckerhandwerk:
„Es ist mehr als bedauerlich, dass Wirtschaftsminister Habeck nicht mal soweit denken kann, dass Produktionseinstellungen in Bäckereien zwangsläufig die Betriebe auch in die Insolvenz drängen. Die Dauerkosten wie Miete oder Personal laufen schließlich weiter und das Brotessen wird nicht nachgeholt. Die Kunden werden zum Industriebrot in die Discounter gedrängt und werden dort größtenteils auch hängen bleiben. Zudem sind nach der Corona-Krise sämtliche Puffer der Handwerksbetriebe aufgebraucht.
Obwohl das Bäckerhandwerk als systemrelevant und energieintensiv anerkannt ist, gibt es bisher keinerlei konkrete Hilfen seitens der Regierung. Ganz im Gegenteil wurden die Bäcker vom Energiekostendämpfungspaket ausgeschlossen. Bei der EEG-Umlage wurden sogar nur Großbäckereien bei der Befreiung berücksichtigt.
Was das neue Entlastungpaket für die Bäcker bereit hält, ist noch unbekannt. Es wird also sehenden Auges die Grundversorgung vieler Menschen mit dem Grundnahrungsmittel Brot gefährdet.
Es wird immer deutlicher, dass die Grünen als Regierungspartei untragbar sind. Sie sind nicht in der Lage, Realität und Ideologie zu unterscheiden. Sie verfolgen ihre verschrobenen Weltbilder auch in Krisenzeiten und riskieren dabei, dass unsere Bürger durch die Abschaltung der AKW keinen Strom mehr haben und dass der Mittelstand reihenweise Pleite geht. Gleichzeitig werden aber Großkonzerne, wie der Stromkonzern Uniper, subventioniert. Diese Subventionen sollte man zwingend den Klein- und Mittelständischen Unternehmen zukommen lassen. Denn diese sind das Herzstück unserer Wirtschaft und nicht die Großkonzerne, die nur ihren Aktionären verpflichtet sind.
Sollte die Ampel nicht zeitnah handeln, stehen wir vor einer noch nicht gekannten Pleitewelle. Schon jetzt steigt die Zahl der Insolvenzen in Deutschland laut dem Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) deutlich. Allein im August gab es 26 Prozent mehr Firmenpleiten als im Vorjahresmonat.
Es ist nicht nachvollziehbar, dass sämtliche Warnschüsse aus der Wirtschaft in dieser Art und Weise ignoriert werden.“