Berlin, den 07.09.2022. Kurz nach der Bekanntgabe der Insolvenz des Toilettenpapierherstellers Hakle, ist jetzt auch der Hamburger Schuhhändler Görtz zum Sanierungsfall geworden. Die Muttergesellschaft Ludwig Görtz GmbH hat ein Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung beantragt, teilte das Unternehmen mit. Für zwei Tochterunternehmen wurde zudem ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt.

Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestags, ist wenig erstaunt über diese Entwicklung:

„Kaum verwunderlich wird dieser Schritt mit der hohen Inflation und steigenden Energiepreisen begründet, der zu Kaufzurückhaltung geführt hat. Dies ist im Wirtschaftskreislauf der ganz natürliche Gang und war schon seit vielen Monaten zu erwarten. Lässt die Kaufkraft der Bürger nach, kommen auch die Gewerbetreibenden ins Strudeln.

Leider hat die Ampel es versäumt, sowohl dafür zu sorgen, dass die Kaufkraft erhalten bleibt, noch wurde ein Maßnahmenpaket auf die Beine gestellt, welches den Mittelstand nachhaltig stärkt.

Auch hier muss man sicherlich nicht lange warten, bis die nächsten Unternehmen einen ähnlichen Schritt gehen.

Langsam sollte auch der letzte bemerken, dass unser Land vor einer schweren Wirtschaftskrise steht. Unsere Regierung ist nun gefragt, nicht nur mit einer Umverteilung von Steuergeldern an den Symptomen zu doktern, sondern die Probleme zu lösen, die diese verursachen.

Wir sollten uns zudem bewusst sein, dass diese Probleme jetzt zwar durch die Corona-Krise und aufgrund seitens der Regierung erlassenen Repressalien gegen Russland, die die Energiepreise ins astronomische steigen lassen, eskalieren, aber schon lange hausgemacht sind. Es wurde bereits über Jahrzehnte versäumt, die Rahmenbedingungen zu schaffen, die es dem Mittelstand erlauben erfolgreich zu wachsen und dem Arbeitnehmer von seiner Arbeit gut und auskömmlich zu leben.

Hier müssen größere Reformen her, die unser Steuer-und Sozialsystem auf einen vernünftigen Weg bringen. Alles andere ist reines Flickwerk.“