Berlin, den 31.08.2022. Ab dem morgigen Donnerstag gilt für sechs Monate eine umfangreiche Energiesparverordnung. Mit diesem Energiesparplan will die Bundesregierung in der Energiekrise den Stromverbrauch in Deutschland senken. Die Bundesregierung möchte so unabhängig vom russischen Gas werden und eine Energieversorgung den Winter über gewährleisten. Neben Privatpersonen zielt die Verordnung vor allem auf Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. So darf laut Verordnung z.B. in Arbeitsräumen nur noch bis auf bestimmte Maximalwerte geheizt werden.

Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestags, sieht in den Maßnahmen eine falsche Priorisierung:

„Ich kann dieser Verordnung wenig abgewinnen. Allein die Tatsache, dass die Raumtemperaturen in Arbeitsräumen unter das gesundheitsverträgliche Maß abzusenken ist, könnte ab Herbst zu hohen Krankenständen führen und die Produktivität der Mitarbeiter deutlich senken. Wer kann sich schon optimal auf die Arbeit konzentrieren, wenn er friert oder mit Handschuhen am Rechner sitzen muss.

Dazu sollen Boiler und Durchlauferhitzer in öffentlichen Gebäuden nicht für die Warmwasserbereitung zum Händewaschen genutzt werden. Das bedeutet, dass Kinder in der Kita und im Kindergarten sich ihre Hände kalt waschen müssen, wie auch unsere Senioren in den Altenheimen. Dies führt in der kalten Jahreszeit leicht zu Erkältungen und Schlimmeren.

Bevor man sich zu diesen Gedanken hinreißen lässt und sogar in eine Verordnung packt, liegen für mich ganz andere Schritte wesentlich deutlicher auf der Hand.

Für mich stünde als eine der ersten Maßnahmen ein Verbot von Elektroautos im Raum, um Strom einzusparen. Derzeit fahren etwa 700.000 ausschließlich elektrisch betriebene Autos auf deutschen Straßen. Diese verbrauchen durchschnittlich 15 kWh pro 100 km. Wenn man bedenkt, dass wir derzeit im Vergleich zu Strom keinen Mangel an fossilen Brennstoffen haben, wie Benzin und Diesel, haben wir gar keinen Anlass dazu unseren raren Strom hier einzusetzen.

Zumal der Missbrauch der Kaufprämien von E-Autos zu einem lukrativen Geschäft für Händler und Käufer geworden ist und somit noch der Steuerzahler oben drauf zahlen muss.

Den Strom, den wir haben, sollten wir lieber so einsetzen, dass die Gesundheit unserer Bevölkerung weitestgehend nicht gefährdet wird. Hier sollte die Regierung die richtigen Prioritäten setzen, ansonsten kommen nicht nur auf das Gesundheitssystem, sondern auf die ganze Wirtschaft bittere Konsequenzen zu. Strom sparen ja, aber an der richtigen Stelle.“