Berlin, den 21.08.2022. In einem Interview mit dem RedaktionsNetzwerkDeutschland (RND) sprach sich Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki für eine sofortige Inbetriebnahme der Gaspipeline Nord Stream 2 aus. Damit zog er sich nicht nur Kritik aus der eigenen Partei FDP und den Koalitionspartnern SPD und Grüne zu, sondern auch auf internationaler Ebene.

Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestags, teilt Kubickis Sichtweise und verteidigt den Vizepräsidenten des Bundestages:

„Herr Kubicki hat schon in der Vergangenheit bewiesen, dass er scharfsinnig kombiniert und sich nicht durch eine ideologische Agenda beeinflussen lässt. In der Coronakrise zum Beispiel hat er sich vehement gegen die Führung seiner eigenen Partei gestellt und einen Gesetzentwurf gegen die allgemeine Impfpflicht in den Bundestag eingebracht.

Seiner Argumentation für die sofortige Öffnung der Gaspipiline Nord Stream 2 kann ich mich vollumfänglich anschließen. Es nützt weder der Ukraine, noch Russland, wenn Deutschland durch die Sanktionen der Ampelregierung langsam aber sicher in den wirtschaftlichen Ruin getrieben wird. Für unsere Bevölkerung werden die zu erwartenden Preissteigerungen im Energiesektor zu einer finanziellen Anspannung führen, die viele nicht bewältigen können. Unseren kleinen und mittelständischen Unternehmen droht der Konkurs, weil ihre Produktionskosten ins Unendliche steigen. Und die Großindustrie, deren Energiebedarf ebenfalls aus Erdgas generiert wird, wird sich gegen die Konkurrenz aus Fernost nicht mehr behaupten können. Hier gilt es Schadensbegrenzung zu betreiben und das wäre mit einer Inbetriebnahme von Nord Stream 2 problemlos möglich.

Kritiker werfen ihn vor, seine Aussage wäre ein gefundenes Fressen für Putins Propaganda und eine indirekte Unterstützung des Kreml-Führers. Dem widerspreche ich vehement, denn hier geht es schon lange nicht mehr darum, Putin durch Sanktionen des Westens zum Einlenken im Ukraine-Konflikt zu bewegen. Ein halbes Jahr Krieg in der Ukraine haben mehr als deutlich gezeigt, dass sich Wladimir Putin weder von Sanktionen des Westens beeindrucken, noch sich von seinen Plänen abbringen lässt. Sämtliche Sanktionen haben letztendlich dazu geführt, dass sich die wirtschaftliche Situation in Deutschland auf ein Level begibt, von dem es kein Zurück mehr in die Normalität geben wird.

Wer den Wohlstand in Deutschland nicht endgültig gefährden will, der kann sich einem vernunftorientierten Politikkurs nicht verwehren, muss Sanktionen gegen Russland auf den Prüfstand stellen und Nutzen und Schaden sorgfältig abwägen.
Für mich und Herrn Kubicki gehört Nord Stream 2 definitiv dazu.“