Berlin, den 19. Juli 2022. Die energiepolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Nina Scheer, fordert ein Belohnungssystem für das Energiesparen, um die Verfügbarkeit von Gas zu sichern und die Gaspreise zu dämpfen. Die Idee ist, dass jede individuelle prozentuale Einsparung im Jahresverbrauch als verhältnismäßiger Nachlass in den Preisanstiegen ausgezahlt wird.
Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestags, erkennt ein großes Manko bei diesem Ansatz:
„Es ist schon erstaunlich, wie sehr sich die SPD von der Partei des kleinen Mannes weg bewegt hat. Welcher Normalverdiener wird angesichts der derzeitigen Preise nicht schon aus eigenem Antrieb alles daran setzen so viel einzusparen, wie es nur irgendwie möglich ist. Energie ist mittlerweile zum absoluten Luxus geworden und viele fürchten nichts mehr als ihre Nebenkostenabrechnung. Die meisten Bürger der unteren und mittleren Einkommensklasse werden daher kaum noch Einsparpotentiale haben.
Dieser Ansatz ist alles anderes als zielgenau auf die Personen gerichtet, die am dringendsten eine Entlastung benötigen würden. Denn wer kann am einfachsten einsparen? Diejenigen, die bisher zum Fenster raus geheizt haben und im Winter noch in kurzen Hosen im Haus herumgelaufen sind.
Auch diese Maßnahme der Regierung ist wieder eine reine Augenwischerei und lenkt davon ab, dass es versäumt wurde unsere Energieversorgung zu bezahlbaren Preisen abzusichern. Jetzt möchte man mit einem Bonussystem wie im Supermarkt sparen attraktiv machen. Aber etwas an der Ursache zu ändern, warum gespart werden muss, das scheint keinem in den Sinn zu kommen.
Ich fordere daher dazu auf, die Ursachen für den Energiemangel endlich zu bekämpfen und die Sanktionen gegen Russland in Frage zu stellen und nicht weiter auszudehnen. Der Energiesparbonus ist genauso wie das Tempolimit eigentlich zu marginal um überhaupt diskutiert zu werden.“