Berlin, 18. Juni 2022. In vielen Branchen herrscht Fachkräftemangel, ob in der Gastronomie, an Flughäfen oder im Handwerk. Im Mai hatte die Zahl der offenen Stellen in NRW mit rund 170.000 sogar einen neuen Höchststand erreicht, der Anstieg war im Bereich der Gastronomie am stärksten. Der Personalmangel entwickelt sich zu einem Problem für den Wirtschaftsstandort Deutschland.
Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestags, sieht in dieser Entwicklung ein vielseitiges Problem:
„Hier greifen mehrere Faktoren ineinander. Alleine den demografischen Wandel oder die Corona-Pandemie als Ursache zu benennen, greift hier zu kurz.
So hat man dem Handwerk die Fachkräfte durch eine falsche Bildungspolitik über Jahrzehnte entzogen, in dem man die Akademisierung vorangetrieben hat und das Niveau an Hauptschulen so weit hat sinken lassen, dass deren Absolventen kaum für eine handwerkliche Lehre geeignet sind.
Das Personal in der Gastronomie hingegen ist aufgrund der Unsicherheit verschiedener Lockdowns in andere Berufsfelder gewechselt. Hier hätte eine Verhinderung der Lockdowns unter strengen Hygienestandards sicher die ein oder andere Fachkraft im Betrieb erhalten können. Ähnliches gilt auch für die Reisebranche, die man ja fast zwei Jahre vollständig lahm gelegt hatte.
Im Gesundheitssektor hingegen schlagen vor allem die schlechte Bezahlung und die für viele nicht zumutbaren Arbeitsbedingungen zu Buche.
Es gibt also eine Vielzahl von Gründen, die jetzt kumulativ aufeinandertreffen und unserem Wirtschaftsstandort massiv schaden. Vieles hätte durch die Politik verhindert oder abgefedert werden können.
Die Deutsche Zentrumspartei im Bundestag fordert daher eine den tatsächlichen Anforderungen der Wirtschaft entsprechende schulische Grundausbildung und darauf fußend eine dementsprechende Ausbildung. Nicht marktgerechte Akademiker-Schwemme NEIN DANKE.“