Berlin, den 17. Juni 2022. Nachdem Russland am Mittwoch ankündigte, über die Pipeline Nord Stream 1 nur noch 40% der üblichen Menge Gas nach Deutschland zu transportieren, will Wirtschaftsminister Habeck die Bürger zur Not auch gesetzlich zum Energiesparen bewegen. So schloss er eine Herabsetzung der vorgeschriebenen Mindesttemperatur in Wohnungen nicht aus. Auch der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hatte die Absenkung von Vorgaben zum Heizen kürzlich vorgeschlagen. Er forderte bei einem Gasmangel eine Absenkung der Mindesttemperatur von 18 Grad tagsüber und 16 Grad nachts.

Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestags, zu diesen Plänen:

„Hier macht sich wieder die mangelnde Vorsorge der letzten Jahre bemerkbar, in denen eben nicht ausreichend Vorräte in den Gasspeichern angelegt wurden, sondern immer nur kurzfristig gedacht wurde. Dass aufgrund der Sanktionen gegen Russland Putin versucht die westliche Allianz zu verunsichern und seine Macht zu demonstrieren, sollte den Verantwortlichen bereits vor Verhängung der Sanktionen bewusst gewesen sein. Hinzu kommen nun die Folgen der Energiewende samt abgeschalteter Atomkraftwerke und Braunkohlekraftwerke.

Jetzt den Engpässen bei der Gasversorgung mit einer Senkung der Wohnraumtemperatur zu begegnen, ist ebenso reiner undurchdachter Aktionismus wie die undifferenzierten Sanktionen. Wer über den Tellerrand hinausschauen kann wird schnell feststellen, dass dies nicht nur gesundheitsgefährdend, sondern auch gebäudetechnisch zu kurz gedacht ist. Außerdem wird dieser Plan bei einem dauerhaften Ausbleiben von Gaslieferungen auch nur sehr begrenzt helfen. Welcher Verzicht kommt dann als nächstes auf die Bürger zu?

Die Deutsche Zentrumspartei im Bundestag sieht die Ampelkoalition hier vielmehr in der Pflicht, schnell möglichst bezahlbare, alternative Energielieferanten zu finden und alle möglichen Formen der Eigenversorgung aufrechtzuerhalten. Die aktuelle Situation darf nicht von der Ampel ausgenutzt werden, um den Bürgern ihre Ideologie des Verzichts aufzuzwingen.“