Berlin, den 8. Juni 2022. Die deutsche Industrie hat mit einer sinkenden Nachfrage zu kämpfen. Laut Statistischem Bundesamt sank das Neugeschäft um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Die Bestellungen aus dem Ausland gingen im April um 4,0 Prozent zurück. Als Ursache werden steigende Energie- und Rohstoffpreise, dauerhafte Lieferkettenprobleme, die anhaltende Ungewissheit durch den Ukraine-Krieg und eine schwache Nachfrage aus China wegen anhaltender Lockdowns benannt.
Der Ukraine-Krieg und die Corona-Krise samt Lieferkettenprobleme werden ebenfalls als Auslöser für die Schließung aller 130 Orsay-Filialen in Deutschland benannt. 1200 Mitarbeiter der Modekette mussten entlassen werden.
Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestags, sieht diese Entwicklung mit großer Besorgnis:
„Es ist wenig erstaunlich, dass nach der Corona-Krise samt ihrer finanziellen Einbußen und der nun vorherrschenden Inflation samt massiv gestiegener Energiepreise die Kaufkraft in der Bevölkerung fehlt und die Nachfrage sinkt. Die Menschen sind mittlerweile so stark von der Krise betroffen, dass nicht nur größere Anschaffungen verschoben werden, sondern auch an Kleidung und Lebensmitteln gespart werden muss.
Da die Regierung bisher noch kein Konzept entwickelt hat, dieser Entwicklung entgegenzusteuern, wird sich der Prozess noch deutlich verschlimmern und immer mehr Branchen in einem Domino-Effekt erfassen.
Hinzu kommt die Schwächung der Wirtschaft durch fehlende oder kaum bezahlbare Rohstoffe, die zu leeren Regalen bzw. stillstehenden Fließbändern führt. Hier hat man sich in Abhängigkeiten z.B. zu China gebracht, die sich nun bitter rächen. China fehlt derzeit nicht nur als Lieferant, sondern auch als wichtiger Abnehmer aufgrund der dortigen Corona-Politik.
Es bedarf daher dringend einer durchgreifenden Entlastungspolitik seitens unserer Regierung in Form von Steuererleichterungen und das Ende einer Abhängigkeitspolitik von Ländern außerhalb Europas. Der Wirtschaftsstandort Europa muss saniert und gefestigt werden, um auch auf für weitere Krisen gewappnet zu sein.“