Berlin, den 3. Mai 2022. Mit der Amsterdam Trade Bank musste nun die zweite Bank im Zuge der Sanktionen gegen den Kreml Insolvenz anmelden. Die niederländische Bank ist durch US-amerikanische Sanktionen gegen den russischen Mutterkonzern Alfa Bank in Schieflage geraten.

Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestags, ist betroffen:

„Insgesamt 23.000 sogenannte private Einlagekunden sind durch die Zahlungsunfähigkeit der Amsterdam Trade Bank geschädigt, allein 6.000 aus Deutschland! Doch was sind ‚private Einlagekunden‘? Es sind nichts anderes als einfache Sparer, die ihr hart verdientes Geld bei der Bank ihres Vertrauens auf Sparbüchern oder in Anlagen eingezahlt hatten.

Immer wieder heißt es, die Sanktionen gegen Russland aufgrund des aggressiven Krieges in der Ukraine könnte die deutsche Wirtschaft wie ein Bumerang treffen. Außer Acht gelassen werden dabei aber diese 23.000 Menschen, die jetzt ihr Erspartes komplett verloren haben. Die internationale Politik rühmt sich mit harten Sanktionen gegen Russland, um Putins Kriegskasse zu schmälern. Jedoch vergessen sie den kleinen Bürger, der jetzt ohne einen Cent dasteht. Es fehlt das Augenmaß für die Sanktionen. Denn hier geht es inzwischen nicht mehr nur um Erdgas, Öl oder Rohstoffe; hier geht es inzwischen um die Vernichtung von Existenzen, die weder etwas mit Putin oder dem Krieg in der Ukraine zu tun haben. Hier stehen die Regierungen in der Pflicht, diese Menschen für die Folgen ihres Handels zu entschädigen.

Wir fordern, den Sinn und Zweck der Sanktionen mit Nutzen und Kollateralschäden abzuwägen und zukünftig weisere Entscheidungen zu treffen.“