Berlin, den 12. April 2022. Die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Energie-und Wasserwirtschaft (BdEW), Kerstin Andrae, fordert eine „Positivliste“, für den Fall einer Gasknappheit. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und der BdEW verhandeln bereits über Kriterien.

Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestags, sieht hier Handlungsbedarf:

„Ich stimme Frau Andrae vollkommen zu, dass es dringend einer Klärung bedarf, wer bei ausbleibenden Gaslieferungen noch zu versorgen ist. Hier bedarf es einer Rechtssicherheit für die Gasversorgungsunternehmen, die Gasnetzbetreiber, sowie für die deutschen Industrieunternehmen.
Hier muss insbesondere geklärt werden, welche Sektoren als systemrelevant eingestuft werden und welche nicht.

Schlimm genug, dass Deutschland an diesem Punkt angelangt ist, sich darüber ernsthafte Gedanken machen zu müssen.

Die bereits jetzt schon wirtschaftlich gravierenden Folgen aufgrund der hohen Energiepreise würden sich potenzieren, wenn Großteile der Industrie und des Gewerbes stillstehen würden. Gerade bei den energieintensiven Branchen, wie bei der Chemie-, Stahl -und Automobilindustrie wären bei einer Rationalisierung von Erdgas hunderttausende Arbeitsplätze von heute auf morgen gefährdet. Hinzu kommen dadurch natürlich Versorgungsengpässe bei der Bevölkerung durch Produktionsausfälle.

Besonders tragisch ist, dass die deutsche Industrie von der Politik aus Emissionsaspekten heraus angehalten wurde, ihren Energiebedarf statt durch Kohle durch Erdgas abzudecken.

Die Regierung muss aus dieser Situation ihre Lehren ziehen und dafür sorgen, dass Deutschland als Teil der EU unabhängig von Drittstaaten wird. Die Grundversorgung mit Energie und Lebensmitteln muss Europa alleine abdecken können.“