Berlin, den 11. Januar 2022. Die MV-Werften mit ihren drei Sitzen in Wismar, Rostock und Stralsund haben einen Insolvenzantrag gestellt. 2000 Mitarbeiter sind davon betroffen und schauen in eine ungewisse Zukunft. Bis zuletzt gab es zähe Verhandlungen mit dem Bund und dem Land Mecklenburg-Vorpommern bezüglich der Freigabe von Geldern zur Fertigstellung des Kreuzfahrtschiffs „Global 1“. Bund und Land hatten eine höhere Eigenbeteiligung der Werft gefordert.

Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestages, kommentiert dies wie folgt:

“Es ist schon erstaunlich, dass es bei Hilfsgeldern für Banken und Versicherungen bei den politisch Verantwortlichen keine Grenzen zu geben scheint, wenn es aber um die Rettung von Handwerksbetrieben geht dagegen schon. Hier wird sich an der Höhe der Eigenbeteiligung gestört, um die dringend benötigten Hilfsgelder auszuschütten. Bei der Rettung der Nord/LB z.B. oder der Hypo Real Estate wurde nicht gezögert, das Steuergeld in die Hand zu nehmen und zur Rettung zu investieren.

Die MV Werften sind ein weltweites Aushängeschild für Deutschland und ein Garant für immerhin 2000 gut bezahlte Jobs. Dem unter den aktuellen Einwirkungen der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Explosion der Rohstoffpreise leidenden Unternehmen die Hilfe zu verweigern, ist somit mehr als unverständlich.

Der Staat hat es leider generell versäumt, den Mittelstand zu schützen und zu verhindern, dass zu viele mittelständische und Industrieunternehmen in fernöstliche Hand gelangen, wie hier die MV Werften, die 2016 an das chinesische Unternehmen Genting Holding verkauft wurden. Dieser Ausverkauf dient den asiatischen Investoren ausschließlich als Brain-Drain deutscher Ingenieurskunst. Was bleibt ist bestenfalls eine Briefkastenfirma, um dem Status „Made in Germany“ auf asiatische Produkte auszuweiten.

Und die deutsche Regierung schaut einfach grob fahrlässig weg…“