Berlin, 23. Dezember 2021. Nach Schätzungen der Wohnungslosenhilfe waren im letzten Jahr 256.000 Menschen ohne eigene Wohnung, ein Fünftel davon lebt auf der Straße. Etwa 20.000 davon sind Kinder oder Jugendliche. Durch die Corona-Pandemie hat sich die Lage verschärft, da viele Hilfseinrichtungen ihre Angebote verkleinert haben.

Uwe Witt, Mitglied des Deutschen Bundestages, kommentiert dies wie folgt:

“Hier muss man sich fragen, warum die Regierung bis heute nicht in der Lage war auf die pandemische Lage zu reagieren und Obdachlosen ein Dach über dem Kopf zu beschaffen. Die vielen leerstehenden Hotels hätten sich für Hotelgutscheine angeboten. Für Testzentren wurden schnell Zelte aufgebaut, warum nicht auch für Obdachlose, denen auch diesen Winter wieder der Kältetod droht bzw. schon eingetreten ist.

Dazu fehlt es seit Jahren an ausreichend bezahlbaren Wohnraum. Die von der neuen Regierung versprochenen 100.000 Sozialwohnungen pro Jahr sind nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Wir fordern nicht umsonst schon seit Jahren Sofortmaßnahmen für diese schwächste Gruppe der Bevölkerung. Stattdessen wird jetzt auch auf Bahnhöfen noch auf 3G und bei einigen Tafeln auf 2G geachtet. Hier müssen kostenlose Schnelltests einen Zutritt gewährleisten. Die Obdach- und Wohnungslosenhilfe muss dazu dringend bundesweit einheitlich geregelt und als systemrelevant eingestuft und finanziell ausgestattet werden.

Alles kein Hexenwerk, aber es muss endlich in Angriff genommen werden, damit nicht noch mehr Obdachlose tot aufgefunden werden.“