Berlin, 20. September 2021. Seit Kurzem gilt die Patientenzahl in Krankenhäusern als wichtigster Gradmesser für politische Entscheidungen in der Coronapolitik. Doch das verantwortliche Robert-Koch-Institut (RKI) und die Kliniken haben in Bezug auf Meldezahlen aneinander vorbeigeredet. Chaos und falsche Meldezahlen sind die Folge.
Uwe Witt, Mitglied im Ausschuss für Gesundheit des Deutschen Bundestages, äußert sich dazu folgendermaßen: „Die Inzidenzzahlen sind als Gradmesser für die Coronapandemie von den Patientenzahlen in Krankenhäusern abgelöst worden. Doch auch der neue wichtigste Indikator für politische Entscheidungen in der Coronapolitik beruht auf fehlerhaften Daten. Zahlreiche Krankenhäuser meldeten für die Berechnung der sogenannten Hospitalisierungsinzidenz auch Patienten, die das RKI dafür nicht vorgesehen hat. Dies waren Patienten, die zwar mit dem Covid-19-Virus infiziert sind, die aber wegen anderer Krankheiten in die Klinik mussten. Um die Hospitalisierungsinzidenz richtig zu erheben, müssten Kliniken Patienten mit dem Coronavirus an die Gesundheitsämter melden, die aufgrund ihrer Infektion eingeliefert wurden. Ein erneutes Chaos mit schwerwiegenden Folgen. Verzerrungen und Falschmeldungen der Corona-Situation zeigen erneut auf, wie unfähig die Verantwortlichen sind.“